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Dezember 08

04.12.08 Zum letzten Mal...


12:15Uhr
Zum letzten mal sitze ich hier in meinem hübschen kleinen Studentenwohnheimszimmer und maltretiere hier meinen PC. Zum letzten mal? Naja...zum letzten mal für die nächsten 4 Monate. Eben war mein zukünfitiger Untermieter da und in ca. 2 Stunden werde ich von René und seinem Vater abgeholt, um nach Siegen zu fahren. Es ist eigentlich alles getan, es muss nur noch der Müll runter gebracht und der Laptop eingepackt werden. Und da es ja sonst nichts zu tun gibt wird die Aufregung, die in den letzten Tagen immer mal wieder durchgebrochen ist, jetzt zu einem Dauerzustand.
Total klasse finde ich, dass es gerade schneit. Und das hier in Aachen :-D. Schließlich weiß ich noch nicht, ob ich über Weihnachten nach Hause komme. Und wenn ja, ob dann auch Schnee liegt. Also mal gucken, ob ich in diesen Tagen zum letzten Mal Schnee für dieses Jahr sehe...
Tja, es ist zwar nur ein Abschied auf Zeit, aber dennoch ein Abschied. Da merkt man mal, wie viele Leute und Dinge man vermissen wird...aber jetzt bloß nicht sentimental werden , sondern die positiven Seiten sehen (wenn man seine Wohnung untervermietet, merkt man wie viele unnütze Sachen man hat und dass man längst mal wieder ausmisten sollte

22:04
Die Evakuierung ist abgeschlossen . Neben den Sachen, die ich nach Irland mitnehme (Koffer: 16kg, Reisetasche: 12kg, Trolli: 8kg, Rucksack: 8kg -> schön alles verteilt, damit für den Flug kein Übergepäck bezahlt werden muss), wurden ja auch noch der Fernsehr, DVD-Player, die DVD-Sammlung und div. Klamotten von René mit "verschifft". Bin jetzt in Siegen und teste gerade den W-Lan Stick der es mir in Irland hoffentlich erlaubt mit möglichst vielen Leuten per Mail/Skype/ICQ in Kontakt zu bleiben. Morgen wird noch ein bisschen Proviant gekauft und an dieser HP gebastelt und dann ist's nur noch einmal schlafen, bevor es los geht.

PS: Es regnet -> kein Schnee mehr
PPS: Ich nehme zu viele Bücher mit (insgesamt 9,2 kg)


08.12.08 Angekommen


20:30 Uhr (UTC)
Also ein bisschen enttäuscht bin ich ja schon - bin jetzt seit Samstag Mittag in Irland und es hat noch nicht geregnet . Aber ansonsten bin ich sehr gut angekommen. Der Flug von Frankfurt nach Dublin war problemlos und auch der Bus in Richtung Castlebar war einfach zu finden. Die Busfahrt selbst war aber seeehr langwierig (5h + 30min Verspätung und das Ganze ohne Pause und ohne "Bordtoilette").
Als wir dann in Castlebar ausstiegen stellte sich raus, dass noch zwei weitere deutsche Mädels zu "The Oaks" wollten. Caro + Karo studieren in Würzburg, machen ihr Innere-Tertial in Castlebar und wohnen beim gleichen vermieter. Zu viert lohnte es sich dann auch ein Taxi zum neuen Heim zu nehmen.
Unser Vermieter ist John, der zwei kleine Häuschen mit 5 Schlafzimmern in einer Wohnsiedlung besitzt. Faszinierend ist, dass nahezu alle Häuser in dieser Siedlung gleich aufgebaut sind und aussehen - bis auf einen leicht abweichenden Gelbton der Hauswände. Das scheint aber ein verbreitetes Phänomen in Castlebar zu sein...diverse andere Wohnsiedlungen bestehen aus einem "Häuser-Klon".
Nachdem wir uns Samstag Abend unsere Zimmer gewählt hatten, ging es dann noch mit Sebastian und Kerstin (den aktuellen Mietern und ebenfalls dt. Medizin-Studenten) kurz in die "City" auf ein Guinness. Dabei stellten wir fest, das v.a. die Irinnen seeehr kälte-resistent sind. Kurze Röcke und Pumps sind für sie auch bei Minus-Temperaturen kein Problem.
Sonntag verbrachten wir erst mal mit auschlaaafen, einkaufen (der ALDI hier riecht genauso, wie der in Dtl. und ist auch gleich aufgebaut, hat aber zusätzlich auch Sonntags auf : ). Außerdem schauten wir uns noch kurz das Krankenhaus und die Stadt an. Danach gings wieder ins Haus zum Kochen und später zum wohl schon traditionellen Tatort-Abend, der bei uns im Haus stattfindet, weil wir deutsches Fernsehn empfangen können.
Heute morgen musste René dann leider zurück Richtung Deutschland. Aber bis er ganz zu Hause ist, dauert es noch ein bisschen (der Flug ab Dublin ging um 18:00 Uhr). Ich bin dann mit Kerstin, die heute ihren letzten Tag in der Chirurgie hatte ins Krankenhaus. Der Empfang war super nett und das mit meinem Weihnachtsurlaub steht auch schon (werd gleich mal nach Flügen suchen). Genaueres zu meinem Team und was ich so mache gibt's demnächst, jetzt hab ich erst mal genug geschrieben .

PS: Fotos sind gemacht, gibt's aber erst, wenn René sie mir geschickt hat

PPS: Flüge sind gebucht - ich bin vom 22.12.08 bis zum 03.01.08 auf Heimaturlaub


18.12.08 A week at the surgical ward

Hier ein kurzer Abriss, wie so eine Woche von mir aussieht:

Montag:
Einer der beiden OP-Tage, daher geht es für mich erst um 9:15 Uhr im "theater", also im OP-Saal, los. Neben allgemeinchirurgischen Operationen (häufig laparoskopisch) finden auch z.T. Darmspiegelungen im OP statt. Mein Consultant (eine Art Chefarzt und Leiter eines der drei Chirugie - Teams) ist Mr. Wadron. Er erklärt recht viel (wobei er waaahnsinnig schnell, aber immerhin deutlich redet) und freut sich sehr darüber, dass wir deutschen Studenten auch gerne mal mit am Tisch stehen und uns für die praktische Seite interessieren. Denn die irischen Studenten (die für 4 Wochen hier im Krankenhaus sind), laufen von einem "Tutorial" zum anderen und haben daher kaum Zeit für praktische Dinge. Mittags ist Fallvorstellung der Inneren Klinik - zu der wir Studenten allerdings hauptsächlich gehen, weil es kostenlos Sandwiches gibt .

Dienstag:
Um 8:30 startet die große Chef-Visite. Die Patienten der verschiedenen Teams liegen verstreut auf den Stationen (die strikt nach Männlein und Weiblein getrennt sind), daher gleicht das ganze ein bisschen einer Schnitzeljagd über die Flure.
Danach geht's zum "Bedside-Teaching", also Unterricht direkt am Patienten. Wird zwar eigentlich von der Inneren Klinik angeboten, aber wir chirurgischen Studenten sind auch gern gesehen.
Mittags ist Journal Club - auch wieder mit Essen. Außerdem ist an diesem Tag "Clinic", eine Art ambulante Sprechstunde. Da viele Patienten abgearbeitet werden müssen, eher nicht sooo interessant. Gleichzeitig werden auf den Stationen Patienten aufgenommen, das kann schon mal recht stressig sein, ist aber für mich interessanter als die Clinic. Vor allem, weil ich auch mehr machen darf (sprich die Patienten selbstständig befragen und untersuchen, Blut abnehmen und dann das Ganze einem der Interns vorstellen).

Mittwoch:
Auch ein OP Tag...läuft eigentlich wie der Montag ab, allerdings belegen wir 2 OP-Säle parallel und es ist um 16:30 Uhr noch Fallvorstellung der Chirugischen Klinik - unter den Studenten auch als "Muffin-Konferenz" bekannt, weil es Kaffe und Süßkram gibt .

Donnterstag:
8:30 geht es für mich zum Orthopädie-Teaching. Dann kann ich entweder im "Day Ward" - einer Art Ambulanz - bei Darm/Magenspiegelungen und kleinen chirurgischen Eingriffen zugucken oder auf den Stationen gucken, was es zu tun gibt.
Um 17:00 Uhr ist das Teaching von Mr. Waldron. Das zwar sehr informativ ist, aber auch mindestens bis 18:00 Uhr dauert.

Freitag:
Gegen 8:00 Uhr startet wieder eine große Chefvisite. Danach ist eine Tumor-Konferenz mit Video-Schaltung nach Galway. Später gibt's noch 2 Teachings und dann geht es relativ früh nach Hause :-D.

Insgesamt versucht mein Team immer, dafür zu sorgen dass ich viel sehe und lerne (was aber manchmal auch einfach bedeutet "We don't have something interesting here at the moment - Go get a coffee and read something about ..."). Apropos mein Team: das besteht aus dem "Consultant", Mr. Waldron, einem "Register" (eine Art Facharzt), zwei "Senior House Officers" (Assistenzärzte) und zwei "Interns" (~ Arzt im Praktikum). Leider wechseln fast alle aus dem Team ab Januar (in Irland muss man in den ersten drei Jahren der Ausbildung jedes halbe Jahr wo anders hin). Ich hoffe die nächsten sind genauso nett wie die jetzigen - aber ich denke schon . Denn hier in der Chirurgie ist der Umgangston bei allen deutlich angenehmer, als in Deutschland. Alle bedanken sich, wenn man was macht (und sei es nur eine Kleinigkeit) und freuen sich, wenn sie jemandem etwas beibringen können. Wenn man etwas gut macht, wird man sofort gelobt und es gibt keine Frage, die man nicht stellen könnte.
Insgesamt sind es gerade für einen Studenten total angenehme Arbeitsbedingungen...daher war die Entscheidung Chriurgie hier zu machen wie's aussieht keine schlechte .


23.12.08 Turbulente Vorweihnachtswoche

Inzwischen bin ich wieder im schönen Allgäu gelandet...nach einer recht ereignissreichen Woche.
Eigentlich begann die Woche im Krankenhaus ganz beschaulich, mit Auftritten von Schulchören in der Eingangshalle (z.T. mit Übertragung ins örtl. Radio) und einem eingeschränkten Lehr-Angebot. Renés Bewerbungsgespräche liefen ganz gut (dazu aber mehr im neuen Jahr, wenn man Genaueres sagen kann) und wir hatten uns schon darauf eingestellt, ihn auf dem Weg vom Flughafen Frankfurt Hahn aufzugabeln.

Der erste Schock kam dann Freitag Mittag. Nach dem Intern-Teaching meinte Kosala zu uns so "Habt Ihr schon von Elisabeth gehört? Die ist heute morgen auf dem Weg hierher vom Auto angefahren worden."  Als ich sie dann in der Notaufnahme besuchen wollte, war sie schon komplett versorgt und glücklicherweise auf dem Weg nach Hause. Mit einer Platzwunde über der rechten Augenbraue (+ blaues Auge), diversen Schürfwunden, Prellungen und einem verstauchten Knöchel ist sie sehr glimpflich davon gekommen. (Bilder werden des Genesungsvortschrittes werden nachgeliefert .
Am Freitag Abend kam dann das nächste: Renés Mutter hatte ebenfalls eine Kollision mit einem Auto. Dabei platzte eine ihrer Krampfadern und sie hat sich einen Knöchel gebrochen. Da sie kurz vorher noch gegessen hatte, konnte sie nicht direkt operiert werden. Die Operation sollte eigentlich heute stattfinden, aber die Weichteilschwellung ist noch nicht genügend zurück gegangen. Eigentlich wollte René heute die OP noch abwarten, aber da diese nun erst mal verschoben wurde, kommt her gegen 21:30 Uhr in Immenstadt an.

Um Elisabeth ein bisschen Ruhe zu gönnen, fuhren der Rest der deutschen Studentenkolonie (also diejenigen, die noch nicht Richtung Heimat gestartet waren) auf einen kleinen Trip nach Westport. Das ist eine etwas größere Stadt als Castlebar, die etwa 18km entfernt ist. Nach einer Erkundungstour (unter anderem in eine kleine Galerie mit Bildern von Jimmy Lawlor, die uns alle sehr begeisterten) ging es noch in eine Art Künstlercafé  zum wieder Aufwärmen. Zu einem Spaziergang zur Küste war leider die Zeit zu knapp (die Busverbindung mit Buseireann ist Samstag leider ziemlich schlecht), aber das wird nachgeholt, wenn Elisabeth wieder fit ist.

Sonntag gab's dann noch Weihnachtsbaumaufstellen und schmücken (allerdings auf deutsche Art und weise...also ohne großartig Lametta und die Lichterkette im Nicht-blinken-Modus). Jenny, Christina und Kosala bleiben über Weihnachten auch dort. Elisabeth ist heute hoffentlich auch gut nach Deutschland gekommen (beim Christbaumschmücken war sie schon wieder recht fit).

Im neuen Jahr gibt's dann mehr Bilder (werde die Kamera meiner Mutter mitnehmen) und ich werd Euch mal meine WG vorstellen.
Bis dahin wünsche ich Euch allen ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein erfolgreiches & glückliches Jahr 2009!
 

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